Sozis wollen liberaler werden

In Hamburg stößt ein Kreis Liberaler Sozialdemokraten bei den Genossen auf ein geteiltes Echo

  • Susann Witt-Stahl, Hamburg
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Nicht nur in der FDP gibt es derzeit Vorstöße in Richtung rot-gelber Bündnisse. Auch in der SPD werden die Antennen ausgerichtet. So hat sich mit den Liberalen Sozialdemokraten in Hamburg eine Strömung gegründet, die eine Neuausrichtung ihrer Partei verfolgt. Spitzenfunktionäre sind bislang allerdings nicht unter den Unterstützern.

Der Name der neuen-alten Strömung in der SPD weckt unweigerlich Erinnerungen an 13 Jahre sozial-liberale Regierungskoalitionen in der Bonner Republik: Willy Brandts Kniefall in Warschau, sein berühmtes Diktum »Mehr Demokratie wagen!«, aber auch Radikalenerlass, Rasterfahndung und Nato-Doppelbeschluss unter der Ägide von Helmut Schmidt. Für die Initiatoren des Kreises Liberaler Sozialdemokraten (KLS) in Hamburg verkörpern die Ikonen dieser Ära »Verlässlichkeit, Glaubwürdigkeit und Vertrauen« sowie »eine gewisse Leidenschaft für Politik mit Weitsicht, die über Parteigrenzen und die persönliche Karriere hinausgeht«, so Frédéric Schneider, Sprecher der Gruppe. »Er stellt sich gegen den Trend, nur nach populären Antworten zu suchen und das wiederzugeben, was die Leute vermeintlich hören wollen, sondern wirbt vielmehr auf Grundlage seiner Überzeugungen für seine Positionen«, hebt Schneider die Tugenden von Helmut Schmidt hervor. Viele Politi...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.