Folk trifft Art-Rock

James Vincent McMorrow und Arcade Fire beim 45. Montreux Jazz Festival

  • Christoph Nitz, Montreux
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

"Arcade Fire" wird eine große Zukunft in der Liga von "U 2" prophezeit – derzeit gelten die einfaltsreichen Kanadier als eine außergewöhnliche und im Musikzirkus einflussreiche Indie-Formation. Am 10. Juli 2011 räumten die acht Multiinstrumentalisten im ausverkauften Auditorium Stravinski gründlich ab. Doch zuvor nutzte Folksänger James Vincent McMorrow seine Chance – unter anderem mit einem intimen Cover der "Wicked Games" von Chris Issak.

Der irische Folksänger James Vincent McMorrow (links) verzauberte mit seiner wandlungsfähigen Stimme im Vorprogramm von "Arcade Fire" – rechts Jill Deering (rechts), deren Background-Vocals perfekt ergänzten.
Der irische Folksänger James Vincent McMorrow (links) verzauberte mit seiner wandlungsfähigen Stimme im Vorprogramm von "Arcade Fire" – rechts Jill Deering (rechts), deren Background-Vocals perfekt ergänzten.
Stilistisch passt zu James Vincent McMorrow – der von Medien auch schon mal als "Bänkelsänger" bezeichnet wird – der Titel "Wicked Game" von Chris Isaak. Auch in Montreux verfehlte dieser Song mit dem Dahin-Schmelz-Faktor seine Wirkung auf das Publikum nicht. Der irische Folksänger im Holzfällerhemd hatte die undankbare Aufgabe, das Vorprogramm vor den Publikumsmagneten "Arcade Fire" gestalten zu müssen – und die Chance im Auditorium Stravinski nutzte er.

Artig bedankte er sich bei den zahlreich erschienenen Zuhörern, dass mit dem Auftritt in Montreux für ihn der Traum eines jeden Musikers Realität wurde. Die Stars des Abends hatte der Ire allerdings noch nie gesehen, "so it's gonna be fine" – was immer er damit auch sagen wollte. Das Material seines Erstlings "Early in the Morning" stellte er unaufgeregt und mit stimmlichem Variationsvermögen bis hin zu Falsettlagen vor. Gesanglich wurde er von Jill Deering begleitet. Besonders "Break...


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