Feier oder Offenbarungseid?

Der NATO-Generalsekretär möchte heute die künftige Führung Libyens präsentieren

Heute soll der Vorsitzende der Übergangsregierung der Aufständischen in Libyen, Mahmud Dschibril, zur Beratung mit den ständigen Botschaftern der NATO-Staaten in Brüssel erscheinen. Eigentlich will die NATO damit ihre Beziehungen zur politischen Führung der Rebellen in Libyen demonstrativ aufwerten. Doch es wird wohl auch eine Krisensitzung.

Eine Lösung des Libyen-Konflikts ist weiterhin nicht in Sicht, keine militärische und schon gar keine politische. Das ist ernüchternd, aber eigentlich nicht überraschend. Nicht allein für Gaddafi, auch für die NATO-Streitmacht entwickeln sich die Dinge keineswegs wie gewünscht.

NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen will den Vertretern des Paktes heute in Brüssel den Mann präsentieren, der offensichtlich derjenige unter den sogenannten Rebellen ist, der ihm als politisches Aushängeschild des »neuen Libyens« noch der akzeptabelste zu sein scheint. »Herr Dschibril wird den Fahrplan für einen Übergang zur Demokratie in Libyen vorlegen«, sagte Rasmussen vor Wochenfrist gegenüber den ständigen Botschaftern der NATO-Staaten in Brüssel.

Dass der oberste NATO-Repräsentant sich offen auf die Seite der Gaddafi-Gegner stellt und für sie um Unterstützung jeglicher Art wirbt, wird mittlerweile als nichts Sensationelles mehr empfunden. Vor...


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