Geheimnisse

Richard von Volkmann-Leander: »Die Traumbuche«

  • Irmtraud Gutschke
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Eigentlich war er Arzt, ein ziemlich bekannter sogar. Richard Volkmann (1830- 1889) praktizierte als Chirurg in Halle und machte sich insbesondere um die antiseptische Methode der Wundversorgung verdient. Vielleicht hätte er nie Märchen geschrieben, wäre er nicht während des deutsch-französischen Krieges von seiner Familie getrennt gewesen und hätte sich im Winter 1870/71 im Schloss Soisy nördlich von Paris auch ein wenig gelangweilt. So entstanden Die »Träumereien an französischen Kaminen«, mit denen er bald auch bekannt wurde.

Wie mochte sie seine Frau Anne gelesen haben, der er die Märchen Stück für Stück zusandte? Mit einem Lächeln und einer Träne im Augenwinkel: Ja, eigentlich verstand er sie doch. Eigentlich war die Liebe lebendig, auch wenn sie ihn so oft grummelnd und streitsüchtig erlebt hatte. Man vermutet es, denn so sind die meisten Männer in diesen Geschichten – nach außen –, aber im Grunde ihres Herzens sind sie gut. R...


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