Boliviens »Agrarrevolution«

Neues Landwirtschaftsgesetz entfacht Debatte um Soja und Gentechnik

  • Benjamin Beutler
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Nach der Verabschiedung eines ambitionierten Gesetzespakets zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität reißt in Bolivien die Debatte über die Folgen für Landwirtschaft und Verbraucher nicht ab.

Umweltverbänden und Bauernorganisationen ist der Artikel 15 des Gesetzes ein Dorn im Auge. Der umstrittene Passus des Landwirtschaftsgesetzes zum »Schutz der genetischen Ressourcen« verbietet zwar die Nutzung von genetisch verändertem Saatgut, allerdings nur, wenn »dessen Ursprung oder Diversität aus Bolivien ist«.

Zu schwammig formuliert, findet Indigenenverband CONAMAQ. Befürchtet wird neben Umweltschäden die Stärkung der Agrar- und Landoligarchie im Tiefland-Departamento Santa Cruz, der Hochburg der rechten Opposition gegen die regierende »Bewegung zum Sozialismus« (MAS). Wie in den Nachbarländern Brasilien, Paraguay und Argentinien geht das Soja-Business mit dem massiven Aufkauf von Land einher, was die Konzentration von Eigentum weiter vorantreibt.

Im Agro-Zentrum Santa Cruz wird zudem eine »Invasion der Brasilianer« beklagt, die das Soja-Geschäft dominieren und denen jüngsten Schätzungen der Nichtregierungsorganisation »Fun...


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