Körting verteidigt Auswahlverfahren
(dpa). Innensenator Ehrhart Körting (SPD) hat sein Vorgehen bei der Auswahl eines neuen Polizeipräsidenten für Berlin verteidigt. Die Innenverwaltung sei der Ansicht gewesen, der deutliche Rangunterschied zwischen den Bewerbern Klaus Keese und Udo Hansen würde ein Auswahlgespräch entbehrlich machen, sagte Körting der »Berliner Morgenpost«. »Nach beamtenrechtlichen Grundsätzen muss der Ranghöhere den Vorzug haben«, sagte Körting. »Das sieht das Gericht nun anders.«
Das Verwaltungsgericht hatte die Neubesetzung gestoppt, weil im Auswahlverfahren keine strukturierten Auswahlgespräche stattgefunden hatten. Körting lässt nun prüfen, ob gegen die Entscheidung Rechtsmittel beim Oberverwaltungsgericht eingelegt werden sollen. Der Senator hält an seinem Favoriten Hansen, dem ehemaligen Leiter des Bundesgrenzschutzpräsidiums Ost, fest. Es wäre »schäbig«, ihn nun »fallen zu lassen wie eine heiße Kartoffel«, sagte er. »Ich meine, er ist für den schwierigen Posten aufgrund seiner jahrelangen Erfahrung als Leiter einer sehr großen Bundespolizeibehörde am besten geeignet.«
Körting lehnt es ab, das laufende Auswahlverfahren abzubrechen und den Posten ganz neu auszuschreiben. Dies wäre auch nicht fair gegenüber den Bewerbern.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.