Wasserkraft contra Nationalpark

Demonstrationen und Rechtsstreit gegen Staudämme in Südchile

Wasserkraft hat so manche Vorteile: Sie ist gut regelbar, kann Netzschwankungen ausgleichen und verbraucht nur beim Bau fossile Energieträger. Der Haken: große Staudämme greifen tief in die Natur ein, in Erdbebengebieten erhöhen sie das Risiko von Katastrophen. Ein Mammutprojekt im Süden Chiles sorgt vor Ort für erhebliche Kontroversen.

Unter dem Namen HidroAysén sollen in zwei Andentälern Südchiles fünf Wasserkraftwerke errichtet werden, die für die Minen und die großen Städte weiter nördlich Strom liefern sollen. Nach der geplanten Fertigstellung im Jahre 2020 soll das Staudammprojekt, das umgerechnet über zwei Milliarden Euro kosten wird, über 20 Prozent des Elektrizitätsbedarfs Chiles decken. Den Menschen in der Region versprechen die Betreiberfirmen Endesa und Colbún darüber hinaus Arbeitsplätze und infrastrukturelle Verbesserungen. Das Projekt hat jedoch gravierende Nebenwirkungen. Das aufgestaute Wasser der Flüsse Baker und Pascua würde, wenn das Projekt wie geplant umgesetzt wird, 59 Quadratkilometer Land überfluten. Sechs Nationalparks und elf Naturschutzgebiete wären teilweise betroffen ebenso wie sechs Siedlungen der Mapuche, der größten indigenen Bevölkerungsgruppe des Landes. Doch gegen das Prestigeprojekt regt sich Widerstand.

Umfragen zufolge sind beinah...


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