Wiesenhof in den Negativschlagzeilen

Geflügelzüchter liegt im Streit mit der ARD

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Visbek (dpa/ND). Der Geflügelzüchter Wiesenhof wehrt sich gegen massive Vorwürfe in einer anstehenden ARD-Reportage. Der Titel der Reportage – »Das System Wiesenhof. Wie ein Geflügelkonzern Menschen, Tier und Umwelt ausbeutet« – gebe eine klare Richtung vor, sagte der Vorstandschef des Mutterkonzerns PHW, Peter Wesjohann, am Dienstag im niedersächsischen Visbek. »Was da passieren soll, ist moderne Hexenverbrennung.« Das Unternehmen tue alles, um den modernen Anforderungen der Tierhaltung gerecht zu werden, hieß es.

Jedoch verwehrte Wiesenhof einem ARD-Team am Dienstag die Teilnahme an einer Pressekonferenz. Edgar Verheyen, einer der beiden ARD-Autoren, wies die Vorwürfe zurück: Sie hätten lediglich in den Interviews präzise nachgefragt. Die Reportage läuft am 31. August im Fernsehen. Wiesenhof steht immer wieder in der Kritik. Im April war ein Schlachthof in Sachsen-Anhalt wegen zu hoher Schlachtzahlen, Schimmelbefalls und Verstößen gegen Hygienebestimmungen aufgefallen. Die Staatsanwaltschaft ermittelte.

Gegen die angeblich einseitige Darstellung wehren sich inzwischen auch Wiesenhof-Betriebsräte. »Wir wollen nicht mehr tatenlos zusehen, wie wir von einzelnen Medienvertretern und einer Tierrechtsorganisation pauschal zu Tierquälern, Ökosündern und unqualifizierten Arbeitskräften abgestempelt werden«, heißt es in einem offenen Brief. Rund 2800 Menschen arbeiten für die PHW-Tochter. Jährlich werden rund 240 Millionen Hähnchen vermarktet.

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