Ohne Sieg ins Endspiel
Paraguay wirft bei Copa America Venezuela raus
Am Ende brodelte es auf dem Spielfeld. Die Sieger aus Paraguay und Venezuelas unglückliche Verlierer gingen sich minutenlang an die Gurgel, ehe Betreuer und Polizisten die Streithähne trennten. Nach dem 5:3-Erfolg Paraguays im Elfmeterschießen suchten beide Halbfinalisten der Copa America ein Ventil für Freude und Frust.
Dass sein Team das Endspiel nach 120 torlosen Minuten nur mit viel Glück erreicht hatte, war Dortmunds Lucas Barrios egal. »Wir stehen im Finale. Hier geht es nicht darum, ob wir es verdient haben, sondern nur um das reine Ergebnis«, sagte der Stürmer, der dann ankündigte: »Wir sind hungrig genug, um noch Wichtigeres zu erreichen.«
In der eiskalten Nacht von Mendoza hatte nur Venezuela für erwärmende Momente gesorgt. Die zum ersten Mal in ein Copa-Halbfinale vorgestoßene Mannschaft markierte ein Abseitstor, traf dreimal Pfosten oder Latte und fand immer wieder in Paraguays Torhüter Justo Villar ihren Meister.
Der 34-Jährige war wie schon im Viertelfinale gegen Brasilien mit einem gehaltenen Elfmeter Held des Abends, würde aber im Endspiel am Sonntag gegen Uruguay in Buenos Aires am liebsten auf die finale Lotterie verzichten. »Man leidet dabei zu viel. Nicht nur wir, sondern auch unsere Fans«, sagte Villar.
Paraguay will sich nach 32 Jahren wieder Südamerikas Fußballkrone aufsetzen und nach 1953 und 1979 den dritten Titel holen. Das Team um Barrios schmuggelte sich in den bisherigen fünf Turnierspielen in Argentinien ohne Sieg nach 90 oder 120 Minuten bis ins Endspiel.
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