In Monza wurde eine Groteske gegeben

Lega Nord spielt Opposition in der Regierung

  • Anna Maldini, Rom
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Am Wochenende wurden in Monza bei Mailand auf Betreiben der Lega Nord Vertretungen von vier Ministerien der italienischen Zentralregierung eröffnet. Die wichtige Partie wird derweil in Rom gespielt, wo sich die Lega als Opposition innerhalb der Regierung aufführt.

Die Eröffnung ständiger Vertretungen von vier Ministerien – Wirtschaft, Bürokratievereinfachung, Föderalismus und Tourismus – ist eine Farce. Im ehemaligen Königspalast zu Monza werden im Erdgeschoss ein paar Zimmer freigeräumt, in denen kaum mehr als vier Schreibtische und ein paar Regale Platz haben. Allerdings wird diese Groteske den italienischen Steuerzahler einige Millionen Euro kosten. Der Nutzen liegt – wenn überhaupt – im Propagandaeffekt für die Lega Nord: Sie kann ihren Anhängern jetzt erklären, dass sie ihre Versprechen einhält und sich tatsächlich für eine Dezentralisierung Italiens und ein größeres Gewicht für den Norden des Landes einsetzt.

Selbst die Wähler der Lega wissen indes sehr wohl, dass Italien derzeit ganz andere Probleme hat. Die Wirtschaftskrise lastet enorm auf den vielen Kleinunternehmern und Selbstständigen in Norditalien, die nicht wie versprochen weniger, sondern mehr Steuern zahlen müssen und darunte...


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