Fußball als Klangsymphonie

Rasselnde Bälle, »Guide« hinterm Tor – ein Besuch bei der Blindenmannschaft des FC St. Pauli

  • Adrian Soller, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Ein Ball, der an die Latte donnert, Geschrei von Spielern, Pfiffe der Zuschauer – ein Fußballspiel ist eine echte Klangsymphonie. Daran orientiert sich ein Team von blinden Fußballern des FC St. Pauli. Einmal in der Woche wird trainiert.

Hamburg. Die meisten Schallwellen bleiben im Sand zwischen den Kunststofffasern kleben. Einige »jagen« über den Fußballplatz. Der am Boden aufgeprallte Lederball, der die Wellen verursacht hat, schickt Rasseltöne durch die Luft. Dieses Scheppern löst eine Stimmlawine aus: »Lauf Serdi! Lauf!«.

Serdal Celebi kommt beim Ball an, dreht seine Füße leicht nach außen und schiebt ihn mit dem rechten Innenriss an. Während Serdi auf das Tor zu rennt, flippert er den Ball mit schnellen Bewegungen zwischen seinen Füßen. Serdi ist blind und beherrscht diese spezielle Trippeltechnik des Blindenfußballes ausgezeichnet. Das wöchentliche Training verpasst der gelernte Physiotherapeut fast nie. Fußball bedeutet für ihn »alles«. Der 27-Jährige spielt seit drei Jahren im Sturm des Blindenfußballteams des FC St. Pauli.

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