Normale Geburt macht Frauen Angst

Geburtswissenschaftlerin: Wissen und Positivbilder über die Entbindung dringend nötig

Schwangere Frauen, die bei der Geburt nur durch Hebammen betreut werden, brauchen viel seltener medizinische Hilfen wie Dammschnitt, Anästhesie oder Kaiserschnitt als im herkömmlichen, von Ärzten geleiteten Kreißsaal. Zu diesem Ergebnis kommt Nicola Bauer, Professorin für Hebammenwissenschaft an der Hochschule Bochum.

Die als »normale Geburt« bezeichnete Spontangeburt ohne medizinische Eingriffe bildet heute die Ausnahme. Wie die Bochumer Forscherin Clarissa Schwarz 2008 auf der Basis von über einer Million Daten zeigen konnte, kommen nur 8,2 Prozent der Kinder ohne Eröffnung der Fruchtblase, hormonelle Einleitung, Dammschnitt, Zange, Glocke oder Kaiserschnitt zur Welt. Diese Zahl bezieht sich nur auf gesunde Schwangere, bei denen keine Komplikationen wie etwa eine Steißlage des Kindes auftreten. Auch international werden medizinische Geburtseingriffe zunehmend als normal angesehen, berichtet die Hebammenwissenschaftlerin Nicola Bauer. Aber warum? Dass ein Wunschkaiserschnitt der Klinik mehr Geld einbringt, widerlegten aktuelle Studien. Durch ihn werde lediglich die Organisation erleichtert.

Jede zweite der Frauen, die im klinischen Setting eines Hebammenkreißsaales nur von Hebammen betreut wurden, brauchte keine medizin...


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