Trotz Schaden nicht klug

Nach dem Herzinfarkt ändert nur die Hälfte der Betroffenen ihr Leben

  • Walter Schmidt
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Wenn unsere Pumpe in der Brust erstmals bedrohlich gestreikt hat, ändert dies im Leben manches: anderes Essen, weg mit den Zigaretten. Auch beruflich müssten die Patienten nun kürzer treten, zumindest eine Zeit lang. Doch viele Herzpatienten, vor allem Männer, tun sich damit sehr schwer: Oft werden sie aus Schaden nicht klug – oder man lässt sie nicht.

Ein kleines Blutgerinnsel kann fast alles ändern: Löst es sich irgendwo im Körper von der Innenwand einer Ader und trifft es auf ein vorgeschädigtes Herz mit verengten Kranzgefäßen, verschließt es sie bisweilen. Nur rasche Hilfe kann dann das Schlimmste verhindern. Etwa 56 000 Menschen pro Jahr – leicht überwiegend Männer – sterben an einem teils abgestorbenen Herzmuskel.

Für die Überlebenden, jährlich gut 220 000 Patienten, beginnt nun das, was man landläufig Kürzertreten nennt – zumindest eine Zeit lang. Auch der Lebenswandel müsste sich nicht selten tief greifend ändern, also Ess- und Trinkgewohnheiten, das Ausmaß körperlicher Bewegung und die Einstellung zur Arbeit. Leider halten längst nicht alle den neuen Kurs durch und werden aus erlittenem Schaden klug – zum Beispiel beim Verzicht auf Tabak.

Laufen bei jedem Wetter

»Von den Rauchern unter den Herzpatienten geben 45 Prozent das Rauchen dauerhaft auf«, sagt der Psychologe ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.