Schmerzhafter Klinikverkauf

Hamburg privatisierte seine stadteigenen Krankenhäuser: eine bis heute teure Angelegenheit

  • Rainer Kreuzer, Hamburg
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Privatisierung der ehemals stadteigenen Krankenhäuser war in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrzehnts der größte Politskandal an der Elbe. Noch heute muss die Stadt hohe Millionensummen für die Fehler aus der CDU-Ära zahlen.

Für Hamburgs ehemaligen Bürgermeister Ole von Beust war es einst der ganz große Wurf. Die Koalition aus CDU, Schillpartei und FDP kannte Anfang des vergangenen Jahrzehnts vor allem eins: Privatisieren. Der größte und politisch folgenschwerste Brocken war der Verkauf des Landesbetriebes Krankenhäuser an den Asklepios-Konzern. Danach fand der Privatisierungsrausch in Hamburg ein Ende.

Die Folgen für die nachfolgenden Regierungen und die Stadt sind hohe Kosten. Allein im vergangenen Jahr musste das Personalamt 36,3 Millionen Euro zahlen – ein Jahr zuvor sogar knapp 47 Millionen für jene Mitarbeiter der ehemals stadteigenen Kliniken, die nach dem Verkauf an Asklepios in den öffentlichen Dienst einer Behörde gewechselt waren. Seit 2005, als die Privatisierung erfolgte, musste die Stadt bereits einen dreistelligen Millionenbetrag für die sogenannten Rückkehrer aufwenden. »Das Rückkehrrecht war eine bislang einmalige Regelung, die es son...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.