Gebirgsmassiv mit Schulden

Japans Verbindlichkeiten betragen das Doppelte der Wirtschaftsleistung

  • Hermannus Pfeiffer
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Akteure auf den Finanzmärkten machen sich Sorgen wegen der möglichen Folgen der Schuldenkrise der USA und in Euroland. Beides könnte einen neuen Wirtschaftseinbruch bringen und würde den Unternehmensgewinnen schlecht bekommen. Die Folge sind fallende Aktienkurse. Erstaunlicherweise wird das größte Sorgenkind kaum beachtet: Japan.

Die USA werden bei der Staatsverschuldung 2011 laut Schätzung der OECD die Marke von 100 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) überschreiten. Griechenland, dessen Geld- und Fiskalpolitik die europäische Gemeinschaftswährung zum Einsturz zu bringen drohte, wird dann auf einem Schuldenberg von gut 150 Prozent seines BIP sitzen. Doch was ist all das angesichts der Schuldenquote von 200 Prozent, die Japan drückt? Wenn die Verbindlichkeiten doppelt so hoch sind wie die gesamte Wirtschaftsleistung eines Jahres, bleibt das nicht ohne Folgen: »Die chronische Wachstumsschwäche Japans könnte zum Teil darin ihre Ursache haben«, meint Mechthild Schrooten, Ökonomin am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin. Auch der Kreditversicherer Coface sorgt sich: Die Regierung in Tokio sei instabil und seit den späten 1990er Jahren plage den früheren Weltmarktführer eine stagnierende Wirtschaft, die Zahl der Erwerbstätigen nehme ab und ein D...


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