Kostbare Kölner Flocken

Das Archiv-Material aus der Severinstraße ist nun gesichert. Doch soll auch alles restauriert werden?

  • Christoph Driessen, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Zweieinhalb Jahre sind seit dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs vergangen – erst jetzt sind die Bergungsarbeiten abgeschlossen. Die Bilanz: Fast alles ist noch da, nur teils in Fetzen. Das Restaurieren dauert Jahrzehnte.

Köln. »Watt fott es, es fott«, sagt der Kölner – weg ist weg. Aber diesmal galt das zum Glück nicht. 95 Prozent der Bestände des Kölner Stadtarchivs konnten geborgen werden. Wenn man an den Trümmerhaufen vom 3. März 2009 zurückdenkt, ein Wunder.

Allerdings: Die Archivgüter sehen zum Teil aus wie geschreddert. Der Fachmann spricht von »Kölner Flocken«. Die Zahlen im einzelnen: 35 Prozent sind »schwerst beschädigt«, 50 Prozent schwer und mittelschwer, 15 Prozent leicht. Für die Restaurierung bräuchten 200 Restauratoren und Hilfskräfte 30 bis 50 Jahre. Die Kosten liegen zwischen 350 und 400 Millionen Euro.

Unbekannte Seidenweberei

Abgesehen davon, dass es so viele spezialisierte Papierrestauratoren im Moment gar nicht gibt – ist das die Sache wirklich wert? Sollte man sich nicht auf die wirklich wertvollen Dinge beschränken – den Nachlass von Heinrich Böll, die Handschriften des Universalgelehrten Albertus Magnus? Dazu kommt von de...


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