PETER STEIN: Nackte Poesie

Marginalien zum KLEIST-JAHR 2011

Das objektiv Großartige und Sensationalle an Kleist ist, dass ein vollkommen in sich Zerfallener, einer, von dem Lukács sagt, dass er die Dekadenz efunden hat, ein Stück wie den »Homburg« macht, das schwachsinnig, ungenau, hypochondrisch ist, aber zugleich von einer absolut heiteren Klarheit.

Das Stück ist nichts anderes als nackte Poesie, politische Poesie. Will man es auf politische Systeme beziehen, treibt man die Poesie heraus. Will man ein Stück über den preußischen Militarismus spielen, muss man ein anderes Stück wählen, etwa ein Stück von Körner, der ein vaterländisches ...


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