Wohnlohnschreiber ziehen nicht ein

Hansestadt steigt aus umstrittenem Projekt einer Promotion-WG aus

  • Folke Havekost, Hamburg
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Hamburgs geplante »schönste Wohngemeinschaft der Welt« droht unbewohnbar zu werden. Die Stadt quittiert die Finanzierung einer WG, aus der vier junge Zugezogene über ihr Leben und ihren Karrierestart berichten sollen.

Die Reeperbahn: Hier hätte die Werbungswohngemeinschaft einziehen sollen.
Die Reeperbahn: Hier hätte die Werbungswohngemeinschaft einziehen sollen.

Es war nicht die erste umstrittene Idee der Hamburg Marketing GmbH: 200 Quadratmeter Altbau auf St. Pauli standen bereit für vier Neu-Hamburger, die dort im Oktober für ein Jahr zum Nulltarif einziehen sollten. Nicht ganz zum Nulltarif, denn statt 2065 Euro Monatskaltmiete sollten Worte fließen: Die noch nicht ausgewählten Quiddjes – so nennt der Hamburger Zugezogene – müssten sich verpflichten, über soziale Medien wie Facebook oder Twitter aus ihrem Alltag und von den Anfängen ihrer Berufslaufbahn zu berichten. Drei der vier WG-Bewohner erhalten neben der neuen Anschrift auch Beschäftigung in der Elbmetropole: Die Co-Finanzierer, eine Bank, ein Textilunternehmen und ein privater Radiosender, bieten ihnen Ausbildungsplätze. Der Vierte im Bunde kann als Gewinner einer »Wildcard« selbst entscheiden, was er zwischen 9 und 17 Uhr macht. Bei Vernachlässigung der Berichtspflichten aus der »schönsten WG der Welt« (Website hh-wg.de) sind Sankt...


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