Gerechtigkeit nach zehn Jahren?

Anton Pieper über den Kampf ugandischer Familien gegen Vertreibung / Für den FIAN-Projektkoordinator ist der Fall exemplarisch: Der Vertreibung folgt Hunger

ND: Für heute Vormittag plant FIAN International eine Protestaktion vor der Botschaft Ugandas in Berlin. Wogegen protestieren Sie?
Pieper: Am Freitag jährt sich zum zehnten Mal die Vertreibung von 2000 Menschen in Uganda durch das Militär zugunsten eines deutschen Investors – der Neumann Kaffee Gruppe. Die hat auf dem Areal, wo diese Menschen lebten und Land bestellten, eine große Kaffeefarm errichtet. Die Familien verloren ihre Lebensgrundlage und leben bis heute unter schwierigen Bedingungen am Rande der Plantage – unterhalb des Existenzminimums.

Hatten die vertriebenen Familien denn Landtitel, und können sie derzeit auf dem Gelände, wo sie heute leben, noch etwas anbauen?
Soweit ich weiß war das Land, auf dem schließlich die Kaffeeplantage entstand, im Besitz des ugandischen Staates. Es gab keine beziehungsweise nur Landrechte für einen kleinen Teil der Fläche. Die Familien, die immer noch in der Nähe der Kaffeefarm leben, haben n...


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