Niemand will die Abschiebung riskieren

In Costa Rica hilft die Gewerkschaft papierlosen Plantagenarbeitern, sich gegen die Ausbeutung zu organisieren

  • Knut Henkel, San José
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Ausländische Arbeiter ohne gültige Papiere haben es überall schwer, ihre Rechte am Arbeitsplatz durchzusetzen. In Costa Rica sind es die Arbeiter aus Nicaragua, die Bananen, Kaffee und Ananas unter prekären Bedingungen von den Feldern holen. Dagegen regt sich zunehmender Widerstand. Immer mehr der Erntearbeiter treten einer Gewerkschaft bei und hoffen auf bessere Arbeitsbedingungen.

Sie haben einen schweren Stand. Organisierte Arbeiter auf der Corsicana-Plantage der Collin Street Bakery.
Sie haben einen schweren Stand. Organisierte Arbeiter auf der Corsicana-Plantage der Collin Street Bakery.

»Die Schlange reichte bis weit über den Hof hinaus. Etliche Dutzend Arbeiter aus der Bananen- und Ananasproduktion waren gekommen, um ihre Papiere in Ordnung zu bringen«, erklärt Ramón Barrantes. Die Gewerkschaftszentrale in einem Hinterhof von Puerto Viejo de Sarapiquí platzte aus allen Nähten, denn die allermeisten der nicaraguanischen Arbeiter, die in der im Nordosten Costa Ricas liegenden Region auf den Plantagen schuften, haben eben keine gültigen Papiere. »Sie sind über die grüne Grenze eingewandert und daher bieten wir diesen Service alle paar Wochen an. Das nächste Mal werden wir mit dem Team der Botschaft von Nicaragua Anfang Juni in Sixaola unterwegs sein«, schildert der Vorsitzende der Gewerkschaft der Landwirtschaftsarbeiter von Heredia (Sitagah) die Situation.

Arbeiten ohne Papiere ist die Regel

Gültige Papiere sind alles andere als normal auf den Bananen- und Ananasplantagen Costa Ricas. Von Jahr zu Jahr sinkt der Ant...


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