Kampf dem Schimmel

Archäologen in Mecklenburg-Vorpommern retten Landesschätze

  • Grit Büttner, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Der Bauboom in Mecklenburg-Vorpommern förderte in den letzten 20 Jahren archäologische Schätze in nie gekanntem Ausmaß zutage. Die Notdepots sind längst überfüllt, wertvolle Kulturgüter verschimmeln und verrotten. Eine kostspielige Rettungsaktion hat begonnen.

Lübstorf. Atemmaske, Handschuhe und Schutzanzug sind Pflicht. Nur verhüllt arbeiten die Restauratoren Oliver Bendig und Birgit Bartel seit drei Monaten in den von Schimmel und Bakterien durchsetzten Bunkern am Schloss Wiligrad in Lübstorf bei Schwerin. Ihre Mission: Schätze retten, das Kulturerbe Mecklenburg-Vorpommerns. Zehntausende Grabungsfunde aus dem früheren Archäologie-Museum des Schweriner Schlosses sowie von Großbaustellen der letzten 20 Jahre für Autobahnen, Gasleitungen und Wohnquartiere seien »Hals über Kopf« in Notdepots wie das in Wiligrad verfrachtet worden, erklärt Michael Bednorz, Direktor des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege.

Fäulnis bedroht Geschichte

Schlimmstes Sorgenkind dabei seien die beiden ausgedienten Munitionsbunker von Wiligrad, bestätigt Landesarchäologe Detlef Jantzen. Versteckt unter Erdhügeln im Wald beherbergen die »großflächig durchfeuchteten« Betonbauten auf je 200 Quadratmetern geschätzt...


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