BOTHO STRAUSS: Hypochondrisch

Marginalien zum KLEIST-JAHR 2011

Kleist trat zuweilen tagelang nicht aus seinem Zimmer und hielt jedermann von sich und seiner Arbeit fern. Dann wieder sahen ihn Freunde spazieren gehen, inständig deklamierend und erregt die Arme um sich werfend. Auch ließ er sich gern von einem Freund, den er als besonders ungeschickten Vorleser schätzte, eine eben entstandene Szene zu Gehör bringen, weil ihm dabei die in Sprache und Rhythmus verbliebenen Fehler sogleich auffielen. Er ging unerbittlich gewissenhaft ans Werk und verbesserte und variierte den Text noch bis in die Schreiberkopien hinein. Tieck berichtete, dass er eine Szene oft zehnm...


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