Chávez legt die Hand aufs Gold

Venezuela will illegales Schürfen in den Griff bekommen

Gold hat in Zeiten der weltweiten Krise auch Venezuelas Staatschef Hugo Chávez lieber in direkter Reichweite und unter Kontrolle. Erst veranlasste er den Transport venezolanischer Goldreserven aus Übersee nach Caracas, nun wird auch die Förderung unter Kontrolle gebracht. Offizieller Grund dafür sind der Schmuggel und die zunehmende organisierte Kriminalität rund ums Gold. Inoffiziell könnte aber auch die Ressourcenmobilisierung für die nächsten Wahlen eine Rolle spielen.

La Paragua heißt ein Flusshafen im Südosten Venezuelas, wo seit Jahren der Goldrausch tobt. Einige zehntausend Männer und Frauen schürfen in der Region meist illegal nach dem gelben Metall, aber auch nach Diamanten. Der hohe Rohstoffpreis sorgt für einen Run in die Region. Das hat allerdings beachtliche Konsequenzen, denn Verschmutzungen mit Quecksilber sind eine direkte Folge.

Damit könnte alsbald Schluss sein. Hugo Chávez hat am Mittwoch ein Gesetz unterzeichnet, welches die Förderung und den Export von Gold dem Staat unterstellt. Dem Präsidenten ist es schon länger ein Dorn im Auge, dass Venezuela zwar über große Goldreserven verfügt, aber jährlich nur sechs Tonnen fördert. Mehr als doppelt so viel, so behauptete Chávez im Mai, werde illegal gefördert – und diese Menge möchte Venezuelas Präsident nun in...


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