Kein Rezept gegen Landraub

Entwicklungshilfe debattiert über Förderung der ländlichen Räume

  • Ulrike Henning
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die Hungerkatastrophe in Ostafrika macht erneut deutlich, wie wichtig die Förderung des Agrarsektors in der Entwicklungshilfe ist. Die Debatte über die besten Methoden läuft indes schon länger.

Der weltgrößte Schnittrosenproduzent, das indische Unternehmen Karuturi Global, hat in Äthiopien 300 000 Hektar Land gepachtet. Die Investmentfirma Fortas der Organisation der Islamischen Konferenz will in Staaten wie Mali, Senegal und Sudan demnächst 700 000 Hektar landwirtschaftlich nutzen. Nach Angaben der Weltbank haben in den vergangenen Jahren 45 Millionen Hektar fruchtbarer Boden den Besitzer gewechselt, zwei Drittel davon in Afrika. Zugleich verlieren die einheimischen Kleinbauern den Zugang zu Land und Wasser – und damit zu ihrem Lebensunterhalt.

Noch bis Ende der 80er Jahre hatte westliche Entwicklungshilfe den Agrarsektor intensiv unterstützt, vor allem seit der »Grünen Revolution« ab 1969, die Hochertragssorten, chemischen Dünger und andere Technologien auf die Felder und Plantagen brachte. Ab 1990 ließ das Interesse wieder nach. Erst die Preisexplosion bei Nahrungsgüte...


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