Als ein Viertes Reich in der Luft lag

In Rostock erinnerte eine Kundgebung an das Pogrom von 1992 und protestierte gegen die NPD

  • Velten Schäfer
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Vor 19 Jahren stand die Zentrale Asylbewerberstelle in Rostock tagelang im Zentrum rassistischer Krawalle. Eine Kampagne erinnert jetzt daran. Vieles hat sich in Lichtenhagen verändert, aber längst nicht alles.

Es sind ungewöhnlich grausige Stunden, an die in diesen Tagen in Rostock erinnert wird: Die Nächte zwischen dem 22. und dem 26. August 1992, als sich über Tage ein vielköpfiger Mob vor dem »Sonnenblumenhaus« versammelte, der damaligen Zentralen Aufnahmestelle für Asylbewerber in der Mecklenburger Allee. Die Menge klopfte rassistische Sprüche, betrank sich und applaudierte bierselig den anrückenden Brandsatzwerfern. Während sich die Polizei darauf verlegte, mit großer Härte gegen die angereisten Gegendemonstranten vorzugehen, anstatt die Asylbewerber, von denen viele DDR-Vertragsarbeiter aus Vietnam gewesen waren, zu beschützen. Die gespenstischen Bilder aus Rostock-Lichtenhagen gingen damals um die Welt.

Nicht minder ungewöhnlich sind die Mittel, zu denen die Rostocker Kampagne »Wake up – Stand up! Keine Stimme den Nazis in MV!« am Mittwoch vor dem damaligen Schauplatz griff. Originalaufnahmen vom damaligen Geschehen werden öffentli...


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