Söldner für deutsche Schiffe

Private Militärdienste sind ein gutes Geschäft – auch für deutsche Unternehmen

  • Hermannus Pfeiffer, Hamburg
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Trotz zahlreicher Piratenüberfälle sieht die Bundesregierung einen Einsatz der Bundespolizei auf deutschen Handelsschiffen eher skeptisch. Anders als im Luftverkehr gebe es bei Handelsschiffen keine besondere Schutzpflicht des Staates, hieß es am Freitag aus Regierungskreisen. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) befürwortet den Einsatz privater Sicherheitsdienste. Allerdings sollen deutsche Reeder dabei nur Söldner von Firmen einsetzen dürfen, die eine staatliche Zulassung haben.

Der hierzulande verbotene Einsatz von privaten Piratenjägern ist weltweit längst Praxis. Auf jedem zehnten Handelsschiff fahren nach Angaben der Gewerkschaft ver.di bewaffnete Söldner mit. Reeder nennen noch höhere Zahlen: Sicherheitsdienste kämen die Unternehmen unterm Strich billiger als Versicherungsprämien und Lösegelder. Aus Sicht der Reeder erscheint es alternativlos, die Piraten-Bekämpfung »in professionelle Hände zu legen«, sagt Claus Brandt, Experte der Beratungsgesellschaft PWC. 27 deutsche Reedereien setzen bereits bewaffnete private Sicherheitsdienste ein, weitere sechs Reedereien unbewaffnete Wachleute. Eigner nutzen dabei das Seerecht aus: Lediglich auf Schiffen unter Schwarz-Rot-Gold gilt deutsches Recht. Von den 3659 Schiffen mit bundesdeutschen Eigentümern fahren jedoch nur 570 unter deutscher Flagge.

Im privaten Sicherheitsgeschäft auf See tummeln sich bekannte internationale Größen. Zu den ersten Firmen, die das Gesch...


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