»Der Keil in der Belegschaft trifft uns in Herz«

Arbeitszeitverlängerung ohne Lohnausgeich: Harter Arbeitskampf bei Druckerei Prinovis

  • Hans-Gerd Öfinger
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Dass der Widerstand gegen Tarifflucht in der Druckindustrie auch nach der erfolgreichen Verteidigung des Manteltarifvertrags weiter hart ausgetragen wird, zeigt die aktuelle Streikbewegung der Gewerkschaft ver.di beim Druckereiunternehmen Prinovis.

Streikende vor der Prinovis-Druckerei in Nürnberg am 29. August
Streikende vor der Prinovis-Druckerei in Nürnberg am 29. August

Hintergrund des seit Wochen andauernden Arbeitskampfes bei der Nürnberger Tiefdruckerei und Bertelsmanntochter Prinovis ist die Absicht der Geschäftsleitung, im Nürnberger Werk mit einer etwa 800-köpfigen Stammbelegschaft den geltenden Tarifvertrag für die Branche auszuhebeln und 138 Beschäftigte zu entlassen. Die Betroffenen gehören zu einem harten Kern von rund 200 Beschäftigten, die sich hartnäckig weigern, ein von der Betriebsratsmehrheit getragenes »Bündnis 2« persönlich zu unterschreiben. Knackpunkte sind Lohnkürzungen, der Verzicht auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie eine unbezahlte Verlängerung der Wochenarbeitszeit von 35 auf 38 Stunden.

Im Gegenzug stellte das Management die Anschaffung einer neuen Druckmaschine und eine Beschäftigungssicherung bis Ende 2015 in Aussicht. Weitere Voraussetzung sei jedoch, dass der Betrieb keine weiteren Verluste mache. All dies wollen die Gewerkschafter nicht auf sich sitzen lassen. Sie verwe...


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