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Anna Muthesius

FRAUEN-GESCHICHTE(N)

  • Martin Stolzenau
  • Lesedauer: 2 Min.

An der Seite ihres berühmten Mannes, des Architekten Hermann Muthesius entwickelte sie sich zu einer pionierhaften Modedesignerin und Innenarchitektin (Foto: Landesmuseum Mainz).

Geboren 1870 als Anna Trippenbach in Aschersleben konnte sie dank betuchter Eltern eine solide Ausbildung absolvieren. Nach intensiver Gesangsausbildung mit Studium in Berlin begann das bild- hübsche Fräulein eine Karriere als Konzertsängerin. Seit 1896 mit Hermann Muthesius verheiratet, begleitete sie ihren Mann nach London, wo dieser als Architekturattaché an der deutschen Botschaft tätig wurde. In der britischen Hauptstadt fand es Anna Muthesius sehr lehrreich. Sie kam mit der Lebensreformbewegung in Kontakt und begann sich für innovative Mode und Innenarchitektur zu interessieren. Nach der Heimkehr des Paares 1906 nach Berlin, wo ihr Mann zum Geheimrat beförderte wurde, die Aristokratie mit englischen Landhäusern begeisterte und mit Gesinnungsfreunden 1907 den Werkbund gründete, löste Anna Muthesius mit ihren Vorschlägen zu Innenarchitektur und Mode öffentliche Diskussionen aus. Sie sagte der Korsage den Kampf an, entwarf Reformkleidung aus preiswerten guten Stoffen. Ihre Ausstellungen im Berliner Warenhaus Wertheim erregten große Aufmerksamkeit – auch bei der Konkurrenz, zu der Henry van de Velde zählte.

Neben ihren Ehe-und Mutterpflichten – sie erzog fünf Kinder – betrieb Anna Muthesius auch einen von Prominenz viel besuchten Salon in ihrer Berliner Villa und im Sommerhaus in Vitte auf Hiddensee. Eine bemerkenswerte Frau, die nach einem schweren Unfall 1927 ihren Mann verlor und sich danach aus der Öffentlichkeit zurückzog. Sie starb im Spätsommer 1961 in Berlin.

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