Zwei Monate Japan-Gipfel in Berlin

Hokusai – Jedes Jahrhundert entdeckt den Großmeister der Zeichenkunst neu

  • Harald Kretzschmar
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.
Brief von Hokusai mit Selbstporträt im Alter von 83 Jahren (1842, Tusche auf Papier) aus dem Museum Volkenkunde, Leiden

Hokusai-Retrospektive bis 24. Oktober, Martin-Gropius-Bau, Berlin, Mi-Mo 10-20 Uhr
Brief von Hokusai mit Selbstporträt im Alter von 83 Jahren (1842, Tusche auf Papier) aus dem Museum Volkenkunde, Leiden Hokusai-Retrospektive bis 24. Oktober, Martin-Gropius-Bau, Berlin, Mi-Mo 10-20 Uhr

Es ist schon ein Ding mit der Kunstgeschichte. Am besten lässt sie sich an Schlüsselfiguren festmachen. Einzelpersönlichkeiten können Türen öffnen, durch die sich dann der Mainstream künstlerischer Weiterentwicklung ergießt. Solche Aufschlüsse über plötzliches Verändern von Sichten und Darstellungsweisen geben die Maler Giotto als Startfigur der Renaissance und Cézanne als Wegbereiter der klassischen Moderne. Mit dem Japaner Hokusai verhält es sich ähnlich, insofern, dass sein Name für den endlichen Einbruch ostasiatisch geprägter Weltsicht ins europäische Fühlen und Denken steht. Dabei setzte die enorme Wirkung dieses Zeitgenossen Goethes erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts ein. Ab 1900 markierte die in ihm gipfelnde Blüte japanischer Zeichenkunst mit Jugendstil und Expressionismus entscheidend den Aufbruch des Westens in die Moderne.

Hokusai, von Kennern Hoksai ausgesprochen, welch Zauberwort seit 150 Jahren! Die eine Epoche dank...


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