Infotischparolen

Auf den Straßen Berlins kämpfen Kandidaten und Helfer um jede Stimme

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Sozialisten und Sozialdemokraten, die Fehler der rot-roten Koalition eingestehen müssen, Konservative, die kein anderes Argument gegen die LINKE haben als den Mauerbau von 1961, und Grüne, die nicht hinter ihrer Spitzenkandidatin Renate Künast stehen – im Berliner Straßenwahlkampf wird viel erzählt, wenn der Tag lang ist.

An der Straße der Pariser Kommune in Friedrichshain.
An der Straße der Pariser Kommune in Friedrichshain.

Warum am 18. September in Berlin die CDU wählen? »Damit sich was ändert«, steht auf den Postkarten, die auch hier an der Brunnenstraße im Stadtteil Wedding verteilt werden. Am Infostand spricht die Kandidatin Ira Rückert, eine junge Blondine, mit einer alten Dame. Rundherum haben sich alte Männer postiert: Parteifreunde Rückerts, die den Passanten Tüten mit Infomaterial in die Hand drücken. Warum am 18. September die CDU wählen? Im Grunde weiß einer der alten Herren nur ein Argument: Die LINKE müsse unbedingt weg aus dem Senat. Dass sie überhaupt an der Macht beteiligt ist, sei eine Schande für die Stadt. »Schließlich haben die die Mauer gebaut.« Etwas hilflos schiebt der Mann noch nach: Ein Wechsel tue in der Politik immer gut. Mehr fällt ihm nicht ein.

Wenn es nach dem alten Mann geht, dürfte die SPD durchaus weiter regieren. Natürlich zusammen mit der CDU, die sich lieber nicht als Juniorpartner der Grünen hergeben sollte. Vor de...


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