Gestrandet in Hamburg

Immer mehr mittellose Osteuropäer im Obdachlosenasyl

  • Reinhard Schwarz, Hamburg
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Osteuropäische Arbeitsmigranten in Hamburg nutzen verstärkt die zentrale Obdachlosenunterkunft Pik As, die dadurch überbelegt ist. Sozialarbeiter sollen die hier gestrandeten obdachlosen Tagelöhner aus Polen, Rumänien und Bulgarien zur Rückkehr in ihre Heimatländer bewegen.

Sie kamen nach Hamburg zur Arbeitssuche: Menschen aus Polen, Rumänien und Bulgarien. Doch viele strandeten hier, weil sie keine Arbeit finden oder nur Hungerlöhne bekommen. In der Folge wurden viele obdachlos und suchen nun vermehrt die Notunterkunft Pik As in der Innenstadt auf. Diese verfügt über rund 190 Plätze in Mehrbettzimmern. Viele deutsche Obdachlose meiden die Einrichtung, weil sie befürchten, hier nachts beklaut zu werden. Doch die osteuropäischen Obdachlosen ziehen offenbar das Pik As der Übernachtung in Straßen oder Parks vor.

Diese Entwicklung hatte in den Sommermonaten zu einer erheblichen Überbelegung der Einrichtung geführt. Zeitweise übernachteten dort 250 Obdachlose. Deshalb hat die Hamburger Sozialbehörde die Regel eingeführt, wonach Wohnungslose, die dort Unterschlupf suchen, nach drei Tagen nachweisen müssen, dass sie einen Anspruch auf diese »Leistung« haben. Da die Osteuropäer dies in der Regel nicht können, müss...


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