Venezuela zählt durch

Neuer Zensus soll Sozialpolitik der Regierung unterstützen

  • Harald Neuber
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Am Mittwoch gab Venezuelas Wahlbehörde CNE den 7. Oktober 2012 als Termin für die nächste Präsidentschaftswahl bekannt. Ein Jahr davor wird beinahe jede Maßnahme der sozialistischen Regierung zu einem Streitpunkt. Auch das im September angelaufene Zensus trifft auf harsche Kritik von Teilen der rechtsgerichteten Opposition.

Mit Weste und Schirmmütze ausgestattete Mitarbeiter des Nationalen Statistikinstituts (INE) sind seit Anfang September in Venezuela im Einsatz. 18 000 von ihnen sollen die Haushalte zu ihren Wohn- und Arbeitsverhältnissen befragen. Denn die Bevölkerungsdaten sind, wie es in Caracas heißt, nicht mehr aktuell. Um die laufenden sozialpolitischen Programme effektiver zu gestalten, bedarf es daher einer neuen Volkszählung. Der Fragenkatalog umfasst insgesamt 69 Punkte, die Antworten werden von den INE-Mitarbeitern elektronisch erfasst.

Protest gegen das Vorhaben regte sich zwei Wochen vor Start der Befragung vor allem bei der christdemokratischen Partei Copei. Deren Vorsitzender Roberto Enríquez hatte weniger grundsätzliche Bedenken gegen Datensammlungen, wie sie vor Volksbefragungen in Europa wiederholt geäußert worden waren. Der Oppositionspolitiker beklagte auf einer Pressekonferenz in Caracas, dass mit einigen Fragen die Persönlichkeitsr...


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