Quotenkönig Benedikt

Der Papst spricht das »Wort zum Sonntag«

  • Anton Gramsch
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

TV-Shows funktionieren seit jeher nach einer simplen Regel: Weder Inhalt noch Ambiente, ja nicht mal der Moderator sorgen für Quote; es sind die Stars. Da dürfte sich heute ein Wunder vollziehen. Das »Wort zum Sonntag« erfährt einen Medienhype: Immerhin spricht Papst Benedikt XVI.

Ansonsten wird Deutschlands älteste Sendung nach der »Tagesschau« mit einer Art wohlwollender Missachtung bedacht. Schon 1969 argwöhnte ein Kirchenrat, viele der 15 Millionen Zuschauer würden in Vorbereitung auf den Western den Ton abdrehen. Ein anderer Geistlicher formulierte es so: »In der heutigen Welt dürfte es kaum ein besseres Mittel geben, den Menschen die scheinbare Eintönigkeit des Christentums erfolgreicher vor Augen zu führen.« Dass die Sendung dennoch seit 1954 Atheismus, und Zeitgeist trotzt, liegt am Rundfunkstaatsvertrag, der den Kirchen Privilegien auf allen Programmen einräumt. 1,8 Millionen Zuschauer sind es im Schnitt, mehr Protestanten als ...


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