Palästinenser in großer Bedrängnis

Meir Margalit ist für die UNO-Aufnahme

Der Historiker Meir Margalit wurde 1952 in Argentinien geboren und lebt seit 1972 in Israel. Der ehemalige Soldat der israelischen Armee wurde zum Friedensaktivisten. Er ist Mitglied des Jerusalemer Stadtrats für die linksorientierte Meretz-Partei und Mitbegründer des Israelischen Komitees gegen Häuserzerstörung (ICAHD). Für ND befragte ihn Rolf-Henning Hintze.

ND: Wie steht die Meretz-Partei zur Aufnahme Palästinas in die UNO?
Margalit: Wir halten das für wichtig und nötig. Ein solcher Schritt trüge dazu bei, eine neue Dynamik zu schaffen, damit die israelische Besatzungspolitik ein Ende findet.

Im Schnitt der vergangenen Jahre wurden jährlich 100 Häuser von Palästinensern durch Bulldozer zerstört. An die 20 000 Palästinenser haben bereits einen offiziellen Abrissbescheid zugestellt bekommen, so dass ihr Haus jederzeit zerstört werden kann. Was bezweckt Jerusalems Stadtrat damit?
Ende 2010 stellten die Palästinenser 36,6 Prozent der Gesamtbevölkerung Jerusalems. Die Geburtenrate unter den Palästinensern ist deutlich höher als unter der jüdischen Bevölkerung. Die Vorstellung, dass die Palästinenser 2020 die Mehrheit der Stadtbevölkerung bilden könnten, ruft beim israelischen Establishment geradezu Panik hervor. Dass ein Palästinenser irgendwann Bürgermeister der israelischen Hauptstadt sein könn...



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