Kühlung fürs Gehirn

Neurowissenschaftler fragen: Warum gähnen wir?

Alle Menschen tun es, etwa zehnmal am Tag: Sie reißen plötzlich den Mund auf, holen tief Luft, dehnen die Lippen und atmen leicht stöhnend wieder aus. Kurzum, sie gähnen. Was ist der Sinn eines solchen Verhaltens? Gewöhnlich heißt es, dass Menschen gähnen, wenn sie müde oder gelangweilt sind. Und um andere damit nicht zu belästigen, wird uns schon als Kind beigebracht, beim Gähnen die Hand vor den Mund zu halten.

Anfangs gingen viele Wissenschaftler davon aus, dass durch das Gähnen mehr Sauerstoff ins Gehirn gelange. Diese Theorie gilt inzwischen als überholt. Denn ein Psychologenteam um Robert Provine von der University of Maryland konnte vor einigen Jahren zeigen, dass die Häufigkeit des Gähnens weder von der Kohlendioxid- noch der Sauerstoffkonzentration des Blutes abhängt. Andernfalls müsste jede größere körperliche Anstrengung eine Art Gähnreflex auslösen.

Im Jahr 2007 legten Gordon und Andrew Gallup von der State University of New ...


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