Ed Milibands Chance in Liverpool

Labour-Chef im Volk noch relativ unbekannt

  • Ian King, London
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Der Liverpooler Flughafen ist nach John Lennon genannt, das Beatles-Museum zieht Besucher aus dem ganzen Land an. Die Labour Party hält alle Wahlkreise in der Stadt und der näheren Umgebung. Heißt es für Parteichef Ed Miliband bei Stadt und Bevölkerung bald »Sie liebt dich, yeah, yeah, yeah«? Oder teilt er bald das einsame Schicksal der Eleanor Rigby?

Miliband und Labour müssten eigentlich den am gestrigen Sonntag eröffneten Parteitag genießen. Der neoliberale Kurs der Regierungskoalition führt auf nationaler Ebene in die Sackgasse, das Streichkonzert des konservativen Finanzministers George Osborne erzeugt mehr Missklänge als jede Beatles-Nachfolgeband. Nach der katastrophalen Wahlniederlage vor anderthalb Jahren führt Labour wieder in allen Umfragen, wenn auch meistens knapp: Die Marge liegt zwischen einem und fünf Prozent.

Andererseits: Mitten in der Legislaturperiode ist fast jede Regierung unbeliebt, die meisten Oppositionsparteien erfreuen sich größerer Wahlerfolge, als sie Miliband nachweisen kann. Bei der Parlamentswahl in der bisherigen Labour-Hochburg Schottland fiel die Partei meilenweit hinter die Nationalisten zurück, im wohlhabenden Südengland zeigen sich kaum Verbesserungen gegenüber 2010. Trotz guter Aufklärungsarbeit im Abhörskandal der rechten Murdoch-Presse und ein...


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