Manches Leiden währt bis heute

Zeitzeugenaufruf zum Thema NS-Zwangsarbeiter in Berlin und Brandenburg beendet / Dr. Christine Glauning zieht Bilanz

Etwa 3000 Zwangsarbeiterlager gab es im Raum Berlin in der Nazizeit. Gemeinsam mit ND suchten Wissenschaftler Zeitzeugen, die Erinnerungen, Dokumente, Fotos und Alltagsgegenstände beisteuern konnten. Heute endet die Serie, das Dokuzentrum ist aber weiter an Infos interessiert.

Die Historikerin Dr. Christine Glauning leitet das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit. Die Tischdecke, die sie hier zeigt, wurde von einer ukrainischen Zwangsarbeiterin bestickt.
Die Historikerin Dr. Christine Glauning leitet das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit. Die Tischdecke, die sie hier zeigt, wurde von einer ukrainischen Zwangsarbeiterin bestickt.

ND: Das Berliner Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit suchte gemeinsam mit ND Zeitzeugen zum Thema Zwangsarbeiterlager in Berlin und Brandenburg. Wie war die Resonanz?
Glauming: Das Interesse an den Ereignissen vor Ort ist besonders groß. Die meisten Hinweise gab es zu einzelnen Lagern und Arbeitseinsatzorten. Diese Angaben hatten wir zum Teil bereits in unserer Lagerdatenbank erfasst. Zum Teil waren die Informationen aber auch neu: So erinnerte sich ein Berliner, dass in den Stadtbahnbögen neben dem Berliner S-Bahnhof Tiergarten Zwangsarbeiter gearbeitet hatten.

Für eine geplante Dauerausstellung auf Ihrem Gelände in Berlin-Niederschöneweide suchten Sie auch Erinnerungsstücke und Geschichten über Begegnungen mit Zwangsarbeitern. Mit welchem Ergebnis?
Die meisten Anrufer waren damals Kinder und Jugendliche. Sie berichteten, dass sie oder ihre Eltern versucht hätten, den Zwangsarbeitern zu helfen, indem sie zum Beispiel Lebensmittel ...


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