»Die Liebe ist nicht kompliziert«

Juliette Binoche über ihren neuen Film und das Spannungsfeld zwischen Ehe und Unabhängigkeit

Juliette Binoche ist eine der profiliertesten europäischen Schauspielerinnen. Die 47-Jährige spielte unter Louis Malle in »Verhängnis«, arbeitete mit Anthony Minghella in »Der englische Patient« und mit Krzysztof Kieslowski in »Drei Farben: Blau«. Gestern Abend stellte die Französin in Berlin »Die Liebesfälscher« vor. Für den Film von Abbas Kiarostami wurde sie in Cannes mit dem Darstellerpreis geehrt.

ND: Ist die Liebe im fortgeschrittenen Alter so kompliziert wie in Ihrem aktuellen Film »Die Liebesfälscher«?
Binoche: Die Liebe ist nicht kompliziert, die Menschen sind kompliziert.

Und weil Sie diese Meinung im Buch wieder fanden, haben Sie den Film gedreht?
Wenn ich mich für eine Rolle entscheide, folge ich eher meiner Intuition. Mich sprich etwas an, was mir in diesem Moment noch nicht bewusst ist. Manchmal bin ich zunächst nur neugierig auf den Regisseur, dessen Sicht auf das Leben mich in anderen Filmen begeistert hat. So war es auch hier. Es gibt ja so viele Definitionen von Liebe, keiner kann je eine definitive Antwort geben. Ich denke, Liebe versetzt einen wieder in den Zustand der absoluten Unschuld. Die Sicht auf das Leben ist völlig anders. Wenn man jemanden liebt, liebt man jeden und alles.

Sehen Männer und Frauen das denn ähnlich?
In der der Geschichte dieses Paares hat Regisseur Abbas Kiarostami die verschiedenen He...



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