Die Qual in Bulgariens Wahllokalen

Nach zwei Amtszeiten muss Präsident Georgi Parwanow seinen Platz räumen

  • Thomas Frahm, Sofia
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Am kommenden Sonntag sind etwa sechs Millionen wahlberechtigte Bulgaren aufgerufen, sowohl den Staatspräsidenten als auch das Oberhaupt ihrer Gemeinde zu wählen.

Gewiss ist, dass Georgi Parwanow nach zwei fünfjährigen Amtszeiten den Präsidentensitz räumen muss. Wie viele neue Bürgermeister es in den 263 Städten und Gemeinden gibt, ist hingegen ungewiss, aber von weitaus größerer politischer Bedeutung für das Balkanland.

Gemessen am Medienecho, scheinen die Kommunalwahlen ein fast nebensächliches Ereignis zu sein, wogegen die Präsidentschaftswahlen als eine Art Weichenstellung für die Zukunft Bulgariens dargestellt werden. Durch die Befugnisse des Staatsoberhaupts allein lässt sich diese Gewichtung nicht erklären. Doch wird die Präsidentschaftswahl vor allem als Indikator dafür betrachtet, wo die wichtigsten politischen Formationen in der Wählergunst tatsächlich stehen. Seit der Parlamentswahl sind zwei Jahre vergangen, es ist Regierungshalbzeit. Da haben die Regierenden in Bulgarien in der Regel ihren Vertrauensvorschuss verspielt und die Karten werden für die nächsten Wahlen neu gemischt.

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