Streiken bis nichts mehr geht

Branchenübergreifend sind sich die Griechen einig, keine weiteren Kürzungen mehr hinzunehmen

  • Anke Stefan, Athen
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.
Zeichen des Widerstands: Ablehnung. Die über dem Kopf gekreuzten Arme sagen: »Ich stimme nicht zu« oder »Ich finde den Vorschlag blöd«. Weil Neinsagen ein so starkes Gefühl ist, wird dabei auch gern noch mit dem Kopf geschüttelt. Diese stille Form der Kommunikation kann einen Redner natürlich auch aus dem Konzept bringen, aber sie ist trotzdem respektvoller als Zwischenrufe oder Ins-Wort-Fallen.
Zeichen des Widerstands: Ablehnung. Die über dem Kopf gekreuzten Arme sagen: »Ich stimme nicht zu« oder »Ich finde den Vorschlag blöd«. Weil Neinsagen ein so starkes Gefühl ist, wird dabei auch gern noch mit dem Kopf geschüttelt. Diese stille Form der Kommunikation kann einen Redner natürlich auch aus dem Konzept bringen, aber sie ist trotzdem respektvoller als Zwischenrufe oder Ins-Wort-Fallen.

»Wir schließen für einen Tag, damit wir nicht endgültig dicht machen müssen«, heißt es auf den Plakaten des griechischen Einzelhandelsverbandes. Und tatsächlich blieben am Mittwoch erstmalig auch die Mehrheit der aus kleinen Familienbetrieben bestehenden Läden bei einem Generalstreik geschlossen. Bereits die vergangenen Maßnahmenpakete hatten Griechenland nicht etwa aus der Schuldenkrise heraus-, sondern in eine Wirtschaftskrise sondergleichen hineingeführt.

Unzählige Läden sind bereits in Konkurs gegangen, die Arbeitslosenquote ist landesweit seit Ende 2009 um sieben auf 16,6 Prozent gestiegen. Nun sind die Griechen aufgefordert, ein weiteres Mal ihren längst im letzten Loch angekommen Gürtel enger zu schnallen: Mit einer am Donnerstag verabschiedeten Gesetzessammlung werden Löhne und Renten erneut beschnitten, der Steuerfreibetrag unter die Armutsgrenze auf 5000 Euro gesenkt und mehrere zehntausend Staatsbedienstete entlassen. ...


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