Kundus-Ausschuss beendet Arbeit im Streit

Tanklaster-Angriff wird unterschiedlich bewertet

41 Zeugen hat der Kundus-Untersuchungsausschuss 115 Stunden lang vernommen und 339 Aktenordner ausgewertet. Das Ergebnis nach zwei Jahren Arbeit: heilloser Streit in den zentralen Fragen.

Berlin (dpa/nd). Nach fast zwei Jahren hat der Untersuchungsausschuss zu dem verheerenden Bombardement in der afghanischen Provinz Kundus seine Arbeit im Streit beendet. Weder in der Frage der Völkerrechtswidrigkeit des von einem Bundeswehroberst befohlenen Angriffs noch bei der Bewertung der Aufarbeitung durch Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg wurde sich das Bundestags-Gremium einig. Während Union und FDP dem CSU-Politiker korrektes Verhalten bescheinigen, wirft die Opposition ihm Fehleinschätzungen vor.

Nach Erkenntnissen der Bundeswehr sind bei dem Bombardement am 4. September 2009 91 Menschen getötet und elf verletzt worden. Ob diese Zahlen stimmen, ist jedoch unklar. Eine andere Zählung geht nämlich von 142 Toten aus. Viele der Opfer stammten aus einem nahe gelegenen Ort. Rund 500 Dorfbewohner waren zu den festgefahrenen Lastern am Flussufer gelaufen, ...


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