Fußballfans pflegen Grab eines Nazi-Opfers

Anhänger des SV Babelsberg 03 bereiten Gedenken an den Jungkommunisten Herbert Ritter vor

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

In den vergangenen Tagen kratzten junge Leute Moos vom Grabstein und zogen die verwitterten Schriftzüge nach. Zum 80. Todestag des ermordeten Jungkommunisten Herbert Ritter sollte seine letzte Ruhestätte vernünftig aussehen. Das Metallrelief mit seinem Konterfei war inzwischen schwarz angelaufen. Die jungen Leute putzten, bis es wieder glänzte. Am 12. November wollen sie sich hier versammeln, kurze Reden anhören, Blumen niederlegen.

Anhänger des Fußballvereins Babelsberg 03 kümmern sich schon länger um das Grab auf dem Friedhof an der Potsdamer Großbeerenstraße 81-83. Es sind nicht irgendwelche Sportfreunde, sondern Aktive und Freunde der Ultras Babelsberg, die vornehmlich in der Nordkurve des Karl-Liebknecht-Stadions stehen und die Mannschaft anfeuern, es dabei aber nicht belassen. »Wir sind ein linker Fanklub«, erzählt Nico Koba. Das Symbol des Fanklubs zeigt Karl Liebknecht vor einem roten Stern. Die Mitglieder engagieren sich ge...


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