Im Namen der Nützlichkeit

Das einigende Band des Sozialchauvinismus

Die Sarrazin-Debatte ist ein Jahr alt. Zeit für eine kritische Reflexion oberhalb der Mediendebatte. Ein Sammelband bietet die Gelegenheit.

Vor mehr als einem Jahr sorgte der ehemalige Berliner Senator und das spätere Vorstandsmitglied der Deutschen Bank Thilo Sarrazin für großes Medienecho mit gesellschaftlichen Folgen. »Dass mediale Ereignis der »Sarrazindebatte« führte zu einer breiten gesellschaftlichen Verschiebung nach rechts, enttabuisierte rassistisches Denken und verband in besonderer Weise Rassismus mit Elite- und Nützlichkeitsdenken«. Zu diesem Fazit kommt der Publizist Sebastian Friedrich, der im Münsteraner Verlag edition assamblage einen Sammelband herausgegeben hat. 15 Autoren aus Politik, Kunst und Wissenschaft analysierten Aspekte dieser Debatte.

Obwohl die Beiträge von unterschiedlicher Qualität sind, leistet das Buch die bisher fundierteste Auseinandersetzung mit der Sarrazindebatte. Während sie in großen Teilen der Medien nur auf Ressentiments gegen den Islam reduziert wurde, wird hier aufgezeigt, dass es im Kern um einen Nützlichkeitsrassismus aus ...


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