Italien sucht Berlusconi-Ersatz

Staatspräsident Napolitano sondiert

  • Anna Maldini, Rom
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Noch ist Berlusconi im Amt und zum Rücktritt nicht bereit. Doch über seinen Kopf hinweg streitet die Opposition über die Zukunft Italiens. Sie könnte mit der Ausrufung einer Notstandsregierung durch den Staatspräsidenten eingeläutet werden.

Die finanzielle und wirtschaftliche Lage Italiens wird immer bedrohlicher. Die Ankündigung eines Referendums in Griechenland setzt Regierungschef Silvio Berlusconi weiter unter Druck. In solch einer Situation - so die Oppositionsparteien - kann nur ein deutliches Zeichen wieder zu mehr Stabilität und Vertrauen führen. »Italien muss möglichst schnell bekannt geben, dass es eine neue Regierung des nationalen Notstands hat; die Lage ist außer Kontrolle geraten«, erklärte gestern Enrico Letta, Nummer zwei der Demokratischen Partei. Aber es ist die gesamte parlamentarische Opposition, die immer lauter den sofortigen Rücktritt von Ministerpräsident Berlusconi fordert, der - so auch der Zentrumspolitiker Lorenzo Cesa - »mit seinem Mangel an Glaubwürdigkeit einer der Gründe der Krise« ist.

Auch unter den Unternehmern wird der Ruf nach einer »Notstandsregierung« immer lauter. Der ehemalige FIAT-Chef Luca di Montezemolo forderte eine Regieru...


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