Ein Tarifvertrag für die Kirche

epd-Gespräch mit Frank Bsirske über die festgefahrene Situation bei Diakonie, Caritas und Co.

Ver.di-Vorsitzender Frank Bsirske hat der Diakonie einen Tarifvertrag für die gesamte Sozialbranche angeboten. Damit ließe sich der Lohnwettbewerb stoppen, sagte Bsirske der epd. Er kritisiert den tariflichen Sonderweg in den Unternehmen des evangelischen Wohlfahrtsverbandes. Der schließt die Beteiligung von Gewerkschaften an Tarifverhandlungen und Streiks aus.

Die Kampagne der Gewerkschaft ver.di gegen das kirchliche Arbeitsrecht greift bei den Beschäftigten nicht. So war etwa die Beteiligung an der ver.di-Protestwoche gegen die Diakonie im September niedrig. Woran liegt das?
Bsirske: Die Beobachtung ist schlicht falsch. Das Gegenteil ist der Fall. Im Rahmen der Aktionswoche waren lediglich Proteste und Streiks in ausgewählten diakonischen Einrichtungen geplant. Die Beteiligung der Beschäftigten hat dabei unsere Erwartungen deutlich übertroffen und zeigt auch Wirkung. Ein Beispiel dafür etwa ist das Diakonie-Klinikum Oldenburg, wo der Arbeitgeber nun versucht, jenseits des Dritten Wegs eine tarifliche Lösung des Konflikts zu finden.

Sie behaupten seit Jahren, die Kirchen und ihre Wohlfahrtsverbände verschlechterten durch Outsourcing und Leiharbeit ihre Arbeitsbedingungen. Bis heute habe...



Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.