Wie erzieht man die Erzieher?

Vor 200 Jahren starb der Reformpädagoge Christian Gotthilf Salzmann

Er wurde schon zu Lebzeiten als »deutscher Rousseau« verehrt: der studierte Theologe Christian Gotthilf Salzmann, der ähnlich wie der berühmte französische Aufklärer seine pädagogischen Vorstellungen in einen Roman verpackt hatte. Titel: »Konrad Kiefer oder Anweisung zu einer vernünftigen Erziehung«. Doch anders als Rousseau, der seine fünf Kinder nach der Geburt ins Findelhaus abschob, gründete Salzmann 1784 im thüringischen Schnepfenthal eine Art Modellschule, die weit über Deutschland hinaus bekannt wurde.

Hier unterrichtete er anfangs neben seinen eigenen Kindern auch einen Pflegesohn. Nach einem Jahr etwa trafen die ersten auswärtigen Schüler ein, zu denen Carl Ritter gehörte, der später mit Alexander von Humboldt die wissenschaftliche Geographie begründen sollte.

Bereits während seiner früheren Tätigkeit als Pfarrer in Erfurt hatte Salzmann das hoffnungslose Elend armer Familien hautnah kennen gelernt. Im Sinne der Aufkläru...


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