S-Bahn sieht sich winterfest

Weniger Zugausfälle als in den vergangenen Jahren erwartet

  • Lesedauer: 2 Min.

(dpa). Die S-Bahn erwartet auch bei extremem Wetter im kommenden Winter keine massenhaften Zugausfälle. »Wir sind guter Dinge, dass die Situation nicht so schlimm werden kann wie in den vergangenen beiden Wintern«, sagte S-Bahn-Geschäftsführer Peter Buchner am Donnerstag bei einem Besuch der S-Bahn-Werkstatt Wannsee. Die S-Bahn hat nach eigenen Angaben in diesem Jahr mehr als 20 Millionen Euro investiert, um Schwachstellen an Fahrzeugen und im Schienennetz zu beseitigen. Dazu gehören der Austausch von Fahrmotoren und die Montage von Filtermatten vor die Lüftung der Antriebselektronik an der Unterseite der Wagen.

Flugschnee hatte Motoren oder Elektronik vieler S-Bahnen in den Kälteperioden 2009/10 und 2010/11 streiken lassen. Deshalb konnten zeitweise nicht einmal die Hälfte der vorhandenen Züge eingesetzt werden. Inzwischen seien 85 Prozent der Fahrmotoren überholt und neu gegen Nässe isoliert worden, berichtete Buchner. Die übrigen Motoren würden bis Februar ausgetauscht. Für das Problem mit der Elektronik-Lüftung bei der Baureihe 481 habe man in Zusammenarbeit mit der Industrie keine dauerhafte Lösung finden können. Die jetzt verwendeten Filtermatten müssten immer wieder in kurzen Abständen ausgetauscht werden, weil sie schnell verschmutzten, sagte Buchner.

Eine neu entwickelte Heizung für die Bremssand-Anlagen soll künftig verhindern, dass feuchter Sand einfriert. Der Sand wird bei rutschigen Schienen vor die Räder gestreut, um die Bremswirkung zu erhöhen. Funktioniert die Anlage nicht, dürfen die S-Bahnen nur Tempo 60 fahren statt 80 km/h. Weil bis Dezember nur die Hälfte der Anlagen umgerüstet sein wird, hat die S-Bahn für die Ringstrecke, die Nord-Süd-Verbindung und den Südosten Berlins Ersatzfahrpläne in der Schublade, wie Buchner sagte. Sie sollen flexibel eingesetzt werden, wenn Eis und Schnee die S-Bahnen zu langsamerer Fahrt zwingt.

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