Trommeln gegen die Logik der Gewalt

In Kolumbien stellen Jugendliche Kulturprojekte zur Befriedung ihres Stadtteils auf die Beine

  • Knut Henkel, Medellín
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Die Comuna 13 gilt als das gefährlichste Stadtviertel Medellíns.Organisierte Banden, Paramilitärs und die Guerilla treiben in der kolumbianischen Metropole ihr Unwesen. Jugendliche wollen mit Theater, Tanz und Musik den Kreislauf der Gewalt durchbrechen.

Zwei Jugendliche, die regelmäßig zu dem Kulturverein kommen, blicken auf die Hügel von Medellín
Zwei Jugendliche, die regelmäßig zu dem Kulturverein kommen, blicken auf die Hügel von Medellín

Jaison steht am Fenster des Übungsraumes und schaut den Halbwüchsigen drinnen zu, wie sie an der Choreografie einer Tanznummer feilen. »Eso es«, das ist es, ruft er lachend und klatscht der Gruppe Beifall. Der 16-Jährige mit den raspelkurzen Haaren und der grünen Kapuzenjacke vertreibt sich die Zeit, denn sein Trommelunterricht beginnt erst in einer Stunde. Zudem entleeren sich gerade die Regenwolken über Medellín. Unter dem Vordach der Terrasse des Kulturzentrums steht Jaison im Trockenen. Ansonsten traut sich jetzt kaum jemand vor die Tür in der von windschiefen Backsteinbauten dominierten Comuna 13. Die Häuser krallen sich förmlich in die Berge, die den Talkessel begrenzen, in dem Medellín liegt. Von hier oben hat man einen fantastischen Ausblick über die zweitgrößte Stadt Kolumbiens inmitten der Anden.

Medellín ist eine prosperierende Stadt, die vom Handel lebt, und Hauptstadt eines der größten Verwaltungsbezirke des südamerika...


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