Jebsen lädt Broder ein

  • Lesedauer: 1 Min.

(epd). Nach den Antisemitismus-Vorwürfen gegen den Rundfunkmoderator Ken Jebsen beim RBB-Jugendprogramm Fritz soll der Jebsen-Kritiker und Journalist Henryk M. Broder in dessen Sendung auftreten. »Ich lade den Kollegen in meine Sendung ein. Dort soll er vor Publikum seinen Standpunkt vertreten«, sagte Jebsen am Freitag einer Tageszeitung.

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) hatte am vergangenen Sonntag wegen der von Broder erhobenen Antisemitismus-Vorwürfe die vierstündige Sendung KenFM ausgesetzt. Stattdessen wurde auf Fritz vier Stunden lang Musik gesendet.

Die Programmdirektorin des RBB, Claudia Nothelle, stellte sich nach einem Gespräch mit Jebsen hinter den Moderator. Die Vorwürfe, er verbreite antisemitisches Gedankengut und leugne den Holocaust, seien unbegründet, sagte sie. Jebsen sei ein »Moderator, der die jungen Hörerinnen und Hörer anregen will. Wir mussten aber leider erkennen, dass er in manchen Fällen die Grenze überschritten hat. Pointierte Meinung passt in die Sendung - aber nicht, ohne die journalistischen Standards einzuhalten.« Für die Zukunft seien klare Absprachen getroffen worden.

In einem von Broder mitverantworteten Internet-Blog war eine angeblich von Jebsen stammende E-Mail zitiert worden, in der der Verfasser schrieb, er wisse, »wer den Holocaust als PR erfunden hat«. Bislang hat sich Jebsen öffentlich nicht dazu geäußert, ob er die Mail geschrieben hat.

- Anzeige -

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.