Auf feindlichem Boden

Thomas Mann zwischen 1924 und 1932: Ein neuer Briefband in der Werkausgabe

Thomas Mann im Dezember 1929 im Hotel Adlon auf der Durchreise zur Verleihung des Literaturnobelpreises
Thomas Mann im Dezember 1929 im Hotel Adlon auf der Durchreise zur Verleihung des Literaturnobelpreises

Das Päckchen kam aus Königsberg. Am 14. August 1932 war es in Nidden, wo Thomas Mann den dritten Sommer in seinem Haus auf der Kurischen Nehrung verbrachte. Es enthielt ein verkohltes Exemplar der »Buddenbrooks« als Antwort auf einen (von der Redaktion des »Berliner Tageblatts« noch abgeschwächten) Aufsatz, der die rechtsradikalen Terrorakte der letzten Zeit verurteilte. Die Sendung, eine anonyme Drohung, »weil ich etwas gegen Hitler gesagt hatte«, enthielt im beigelegten Brief die Aufforderung, »das Werk der Vernichtung selbst zu vollenden«. Thomas Mann, der den Vorfall schon im August dem Schweizer Lehrer Carl Helbling gemeldet hatte, schrieb kurz vor Weihnachten an Hermann Hesse: »Das habe ich aber nicht getan, sondern die schwarzen Reste sorgfältig aufgehoben, damit sie einmal von dem Geisteszustand des deutschen Volkes im Jahre 1932 zeugen.«

Jetzt ist er da, Band drei der Thomas-Mann-Briefe, wie die Romane, Erzählungen und Essa...


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